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Mittwoch, 18. Januar 2012

Referate? Nein, danke!

Mal wieder ein Referat. Das Blatt Papier, versehen mit dem geklauten Text von Wikipedia, wird von Kommilitone X runtergerattert. Manch einer meint, er spreche frei, liest aber in Wahrheit nur von der Power-Point-Präsentation ab. Eine monotone Stimmhaltung, schlimmstenfalls über eine Stunde lang. Unzählige Fakten, zusammenhangslose Ereignisse im Überfluss: der Over-Kill. Ausgeschmückt wird das ganze mit Fremdwörtern an Stellen, die einer leichteren Formulierung bedurften und mehr verwirren als Klarheit schaffen. Blankes Entsetzen macht sich breit, wenn angekündigt wird, dass ein Seminar nur auf Referaten basiert. Welchen Nutzen haben die zwei Stunden für die man sich gen Campus begibt? Die Zeit hätte man sinnvoller woanders verbringen können. Egal wo, ob in der Mensa oder beim Warten vor einer Sprechstunde: Überall wäre sie besser angelegt gewesen. Überlebt man die Tortur dann doch, kommt meist Freude auf. Juhu, der schier endlose Monolog ist rum - endlich. Im Anschluss kommt es meist zu keiner Diskussion. Upps, der Referent hat die Thesen vergessen, die im Plenum besprochen werden sollten. Ein Handout? Fehlanzeige. Sollte dann doch mal eine seltene Frage zum Inhalt des Referats gestellt werden, bekommt man womöglich die grandiose Antwort: "Mmh, mmh, also wenn ihr noch weitere Fragen habt, also, mmh, eigentlich kann ich die euch auch gar nicht beantworten". Uni kann so grausam sein. Warum nicht lieber Frontalunterricht vom Prof mit anschließender Diskussion im Plenum? Dazu eine Hausarbeit, Essays, Exposés sowie Protokolle als "Bedingungen für den Scheinerwerb" und alle wären zufrieden. Keine peinlichen und zeitverschwendenen Situationen und somit keine nichtssagenden Referate mehr. Obwohl: Vielleicht sollte man gerade darüber ein Referat halten? Vermutlich wäre dies der einzige Vortrag, bei dem die Studierenden mal nicht auf Durchzug stellen würden.

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