Snake Skin Shoes

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Donnerstag, 29. Dezember 2011

"Theo, wir fahren nach Eppheim!"

Der Tatort gilt eigentlich als ein sonntaglicher Event der die Massen kollektiv vor den Fernseher zieht und gute Unterhaltung bietet. Egal ob die münsteraner, die kölner oder die kieler Version: Bis auf einige Ausnahmen wurden hier nie unzufriedene Zuschauer hinterlassen. Der letzte "Odenthal-Tatort", welcher sich um die Ermordung einer aufstrebenden Fußballerin drehte und den illustren Namen "Im Abseits" trug, dürfte aber so einige Lacher unter den Zuschauern hervorgerufen haben. Nicht nur die oscarverdächtigen Wortbeiträge von Oliver Bierhoff ("Unfall?") oder Steffi Jones ("Theo, wir fahren nach Eppheim!"), garniert mit cineastisch-wertvollen Schauspieleinlagen a là Theo Zwanziger oder Celia Okoyino da Mbabi, sorgten für einen grandiosen Auftritt unserer DFB-Spitze. Leider sollte sich dieser schauspielerische Glanzauftritt der Leistung  der Frauennationalmannschaft auf dem Platz bei der WM 2011 im eigenen Lande anpassen.



Dienstag, 27. Dezember 2011

Sprücheklopferparade (3): Cristiano Ronaldo

Freistoß. Ein Mann läuft zum Ball. Er legt diesen punktgenau auf die Grasnarbe. Nimmt maßgeschneiderte fünf Schritte Anlauf und spreizt die Beine. Nachdem Ronaldo den Pfiff des Schiris abwartet, sprintet er dem Ball entgegen, feuert ihn auf das gegnerische Tor, trifft und jubelt frenetisch.
Kaum einer kennt diese Art von Szene nicht. Zu oft konnte man sie bereits in den Stadien sehen. Cristiano Ronaldo: Ein Exzentriker per excellence auf dem Fußballfeld, allerdings auch ein sehr guter, wenn auch egoistischer Kicker. Ronaldo, Jahrgang 1985, errang englische und spanische Meisterschaften, Pokal- und Champions League-Siege mit Manchester United und Real Madrid. Er erhielt die Auszeichnungen Fußballer des Jahres in England, wurde Europas Fußballer des Jahres und Weltfußballer. Ronaldo wurde Torschützenkönig und Gewinner des Goldenen Schuhs. In den letzten zweieinhalb Spielzeiten für Real Madrid schoss er über 100 Tore. Die ersten Gehversuche des Portugiesen erfolgten bei Nacional Funchal; mit 12 Jahren dann der Wechsel zu Sporting Lissabon. Bei einem Testspiel der Leões gegen Manchester United brillierte Ronaldo so sehr auf den Flügeln, dass sich der Coach der Red Devils verpflichtet sah, diesen Mann unter Vertrag zu nehmen, um somit einen Nachfolger für den nach Madrid abgewanderten David Beckham zu formen. Der Transfer des Mannes mit der Nummer 7, welche bereits Größen wie Best, Cantona und eben jener Beckham vor ihm trugen, erwies sich als Volltreffer. Ronaldo sollte bald in einem Atemzug mit den zuvor erwähnten ManUnited-Legenden genannt werden. Real Madrid beäugte die Entwicklung des beidfüßigen Dribblers intensiv. Bereits zwei Jahre nach seinem Wechsel zu Manchester versuchten die Madrilenen Ronaldo abzuwerben. Doch sollte es ihnen erst 2009 gelingen - mit dem unglaublichen Rekordablösebetrag von 94 Millionen Euro.
Ronaldo füttert allerdings nicht nur die Inhalte der Sportmagazine. Vermehrt berichten Boulevardblätter über seine Frauengeschichten, seinen Reichtum, seiner Prollerei, seinem unehelichen Kind, gar über seinen alkoholkranken Vater, welcher an den Folgen der Sucht starb. Statt in der Sonne der Kanaren sollte er sich öfter im Flutlicht sonnen; statt egozentrisch mit dem Ferrari über die Straßen zu brausen, eher mit dem Teambus die Mautstationen passieren; statt mit übermodischen Outfits aufzufallen, sollte er lieber öfter den Dress der Madrilenen tragen. Es täte ihm gut und würde in größer und angesehner werden lassen, wie beispielsweise sein Pendant beim FC Barcelona, Lionel Messi, dem bescheidenen, aber nicht minder polarisierenden Kicker. Mit folgender Aussage jedoch trägt CR7 nicht zu einer Besserung seines Ansehens bei:

"Fans verspotten mich, weil ich gut aussehe, reich und ein großartiger Sportler bin."


Wohl wahr, wohl wahr.

Sonntag, 25. Dezember 2011

#50

Die Zahl 50.
Ab 50 Jahren muss man sich nach neuen Perspektiven in der Berufswelt umsehen - wenn es schlecht läuft. Désirée Nick fragt gar, ob es überhaupt ein Leben nach 50 gibt! Der 50ste Geburtstag wird großartig begossen. Ein 50. Bundesliga- oder Länderspiel wird feierlich im Kicker Sportmagazin erwähnt. Ein halbes Jahrhundert dauert 50 Jahre. Die Goldene Hochzeit wird nach 50 Jahren der Liebe gefeiert. Pfingsten ist am 50sten Tag nach Ostern.Fünfzig. Fifty. Cincuenta. Cinquanta. Elli. Man darf innerorts die Tachonadel nicht über die 50 streifen lassen. 50 = 52 + 52 = 72 + 12: damit ist 50 die kleinste positive Zahl, die sich auf mehr als eine Art als Summe von zwei positiven Quadratzahlen darstellen lässt. 50 Kg sind ein Zentner. Für das Urheberrecht an Bildern gelten 50 Jahre als Schutzdauer nach dem Tode des Künstlers.

Artikel Nummer 50 meines Blogs: Hinter dieser Zahl versteckt sich weit mehr, als ich dachte!

Ein Dank an Mr. Wikipedia

Wer die verschiedenen Ordner der Geschichte, Politik und Anglistik im Kollegiengebäude Nummer IV der Uni Freiburg durchstöbert, um seine Literatur für das jeweile Seminar wieder auf den neuesten Stand zu bringen, wird momentan von Jimmy Wales lächelnd begrüßt. Ein Portrait von ihm prangert auf der ersten Seite jedes Hefters. Eine Erinnerung, seine Wissensplattform nicht für seine wissenschaftlichen Arbeiten zu nutzen oder gerade das Gegenteil: Ein Aufruf an eben jenen Mann zu denken, der uns die kostenlose Wissenszufuhr über das Netz überhaupt erst möglich gemacht hat?
Wales wurde 1966 als Sohn eines Gemischtwarenhändlers in den USA geboren. Bereits früh widmete er sich Lexikonartikel einer Enzyklopädie in Buchform, die seine Mutter eigens für ihn erstanden hatte. Nach der Absolvierung des Bachelorgrades versuchte er sich mit ersten Diskussionen im sogenannten Usenet, ein elektronisches Netzwerk, welches als Plattform für Diskussionen fungierte. Kurz darauf gründete er mit Geschäftpartnern Bomis. An diesem virtuellen Stammtisch konnten sich Interessierte treffen, um sich über Wissenschaft, Unterhaltung und Erotik auszutauschen. Im Jahr 2000 dann wagte sich Wales das erste Mal an eine englischsprachige Internetenzyklopädie. Zuerst sollte sie nur ein Versuchsprojekt seiner Firma Nupedia werden, doch wuchs sie so rasant, dass er 2001 nicht drumherum kam, sie unter dem Namen Wikipedia freizuschalten. Das virtuelle Lexikon wuchs beinahe ins unendliche. Wales gehe immer "vom Guten im Menschen aus", er setze auf einen "offenen Austausch von Informationen" und eine "breite öffentliche Beteiligung". Die Masse der Artikel die im Laufe der Jahre entstand, die deutsche Wikipedia umfasst mittlerweile über 1,3 Millionen, die englische gar über 3,8 Millionen Artikel, ließ die Qualität dieser sinken. Nicht mehr alle Einträge konnten kontrolliert werden. Dieses Problem änderte sich in den letzten Monaten: Mittlerweile gibt es 900 Autoren, auch "Wikipedianer" genannt, die das Schreiben als Berufung sehen und das Netz peu à peu mit wissenswerten Dingen füllen. Somit ist eine qualitative Steigerung der Beiträge in Aussicht. Jimmy Wales Vision, so gut zu sein wie der Brockhaus, könnte vielleicht bald in Erfüllung gehen.

Wer Wikipedia benutzt, wird meist nur belächelt. In Hausarbeiten diese Wissensplattform als Quelle anzugeben, ist verpönt. Der Ausdruck "das war ja ein reines Wikipedia-Referat" hat sich als negative Kritik durchgesetzt. Doch dient es als wunderbares Hilfsmittel, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Auch wenn man seinen ständigen Spendengesuchen nicht nachkommt: Ein wenig mehr Respekt hätten Wales und seine Wissensplattform deshalb allemal verdient.

PS: Welche Homepage mir als Quelle diente, bleibt an dieser Stelle dezent unerwähnt.

Freitag, 23. Dezember 2011

Linkwink: DJ Kim is in the house!

Was haben Busy P, Daft Punk und David Guetta gemeinsam? Im ersten Moment denkt man an ihre Fähigkeiten, an den Plattentellern zu drehen und feierwütige Menschen mit elektronischen Klangmelodien zu versorgen. Doch weit gefehlt. Allen war es vergönnt, mit einem Fachmann der menschenrechtsverletzenden und nordkoreanischen Diktatursrhythmen zu kollaborieren!

http://kimjongildroppingthebass.tumblr.com/

Schwarz und weiß wie Schnee

Am 33. Spieltag der vergangenen Saison spielte sich wohl eine der schlechtesten Bundesliga-Begegnungen der letzten Jahre ab: Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Köln. Der Kicker gab dieser Partie die Note 5,5 und kommentierte, sie sei jenseits der Zumutbarkeit gewesen. Was sich danach abspielte, ist noch mieser zu bewerten. Eine Schlacht der Frankfurter "Fans" gegen Polizeitruppen.

Nach unzähligen Festnahmen, Geldstrafen, dem Abstieg in die Zweite Bundesliga und einer logischen Trainerentlassung, ist die Eintracht nach einem halben Jahr voller Chaos wieder auf einem guten Weg: Aufstiegsplatz, Trainer mit einem einigermaßen plausiblen Konzept und einer talentierten Mannschaft. Auch die Anhänger im Frankfurter Block haben sich besonnen. Statt ihrer Energie in Form von Randale und Wut freien Lauf zu lassen, unterstützen sie ihr Team neunzig Minuten lang mit Fangesängen gegen den Karlsruher SC Anfang Dezember - und das, obwohl diese Begegnung für den Liebhaber des Fußballsports auch nicht viel besser war.



Dienstag, 13. Dezember 2011

Viele Gesichter, eine Person (4)



In unregelmäßigen Abständen soll in dieser kleinen Serie die Vielfalt des Gesichts, der Mimik und Emotion, gezeigt werden. Egal ob lächelnd, grimassenschneidend oder einfach nur verrückt: Die 26 Gesichtsmuskeln sollen ganze Arbeit leisten. Heute: Judith, Studentin der Philosophie und Volkswirtschaft, 20 Jahre.

Freitag, 9. Dezember 2011

Liebe zum Abreißen



Eine wunderbare Aktion von Studenten der Uni Freiburg diesen Dezembers, welche - im wahrsten Sinne des Wortes -, "Liebe zum Abreißen" anbieten. An so manchen Orten im KGIV ist ein solches Plakat zu finden. Sie versuchen scheinbar das "Problem Liebe", was, so der französischen Dramatiker Jean Anouilh, auch Marx nicht gelöst habe, aus der Welt zu schaffen. Welch kühnes Vorhaben!

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Sprücheklopferparade (2): Dettmar Cramer

Dettmar Cramer war so einiges: Trainer des FC Bayern München, Assistenz-Trainer der Deutschen Fußballnationalmannschaft unter Helmut Schön, Cheftrainer der US-Auswahl und, was einige nicht wissen, der erste Redakteur des ZDF im Bereich Sport. Jedoch war dieser Abstecher nur von kurzer Dauer: Ganze drei Monate hielt er es nur aus. Ihm fehle der direkte Kontakt zum Fußball, so der im Jahr 1925 geborene Dortmunder. Im Fußballgeschäft sollte er es um einiges länger aushalten. Neben zahlreichen Erfolgen, unter anderem dem Pokal der Landesmeister und dem Weltpokal mit den Bayern, heimste Cramer fleißig Spitznamen ein: Wegen seiner Körpergröße von 1,61m wurde er "Napoleon" genannt, Sepp Maier titulierte ihn liebevoll "Laufender Meter". Seine Vielzahl an Trainerstationen, von Teutonia Lippstadt über Bayern München und Al-Ittihad bis zu Aris Thessaloniki, brachten ihm zudem den Beinamen "Weltenbummler". Dettmar Cramer, welcher ab 2002 offiziell seinen Ruhestand genießt, wurden während seiner Laufbahn so einige Ehren zuteil: Er bekam das Bundesverdienstkreuz verliehen, stieg zum Indianerhäuptling auf,  erlangte zwei Ehrenprofessuren und wurde in die Japanische Fußball Ruhmeshalle aufgenommen. Eine Ehre ihm unverständlicherweise nicht zu Teil wurde, war, für diese philosophische Weisheit, in einem Atemzug mit Aristoteles und Sartre genannt zu werden. Er hätte es sich redlich verdient:

"Es hängt alles zusammen. Sie können sich am Hintern ein Haar ausreißen, dann tränt das Auge."


Montag, 5. Dezember 2011

Um Jahre gealtert und plötzlich retro

Grab dir deinen Achselbeutel und let's go! Wenn du dir ganz sure bist, dann lass' mal Bahnhof zum Karusselfleisch. Alta, sei kein Körperklaus, ich brauch was zum vertilgen, dann können wir weiter rulen, so ganz anti-retro auf N64 um Bildschirmbräune zu tanken! I like! Ftw! Fjeden?! Oder willst du lieber zur Gammelfleischparty gabbern um dort ne Runde zu dancen und unseren Unterhopft-sein-Status upzugraden? Wie, du dislikest das? Doch lieber für's chillen oder hartzen? Wir googeln uns einfach ne fette Location und schimmeln ne Runde. Deal? Thumps up? Nein?! Alter, du Kathetherpeter, du hast doch keinen Swag. I tell you, Alter, c u!


Diese Woche wählte der Langenscheidt Verlag das Jugendwort des Jahres. Die Wahl fiel auf "Swag", was für einen besonders "lässigen" und coolen" Zustand steht.Warum komme ich mir plötzlich so alt vor?

Freitag, 2. Dezember 2011

Viele Gesichter, eine Person (3)



In unregelmäßigen Abständen soll in dieser kleinen Serie die Vielfalt des Gesichts, der Mimik und Emotion, gezeigt werden. Egal ob lächelnd, grimassenschneidend oder einfach nur verrückt: Die 26 Gesichtsmuskeln sollen ganze Arbeit leisten. Heute: Jörg, Student der Geschichtswissenschaft und Kunstgeschichte, 29 Jahre.