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Dienstag, 27. Dezember 2011

Sprücheklopferparade (3): Cristiano Ronaldo

Freistoß. Ein Mann läuft zum Ball. Er legt diesen punktgenau auf die Grasnarbe. Nimmt maßgeschneiderte fünf Schritte Anlauf und spreizt die Beine. Nachdem Ronaldo den Pfiff des Schiris abwartet, sprintet er dem Ball entgegen, feuert ihn auf das gegnerische Tor, trifft und jubelt frenetisch.
Kaum einer kennt diese Art von Szene nicht. Zu oft konnte man sie bereits in den Stadien sehen. Cristiano Ronaldo: Ein Exzentriker per excellence auf dem Fußballfeld, allerdings auch ein sehr guter, wenn auch egoistischer Kicker. Ronaldo, Jahrgang 1985, errang englische und spanische Meisterschaften, Pokal- und Champions League-Siege mit Manchester United und Real Madrid. Er erhielt die Auszeichnungen Fußballer des Jahres in England, wurde Europas Fußballer des Jahres und Weltfußballer. Ronaldo wurde Torschützenkönig und Gewinner des Goldenen Schuhs. In den letzten zweieinhalb Spielzeiten für Real Madrid schoss er über 100 Tore. Die ersten Gehversuche des Portugiesen erfolgten bei Nacional Funchal; mit 12 Jahren dann der Wechsel zu Sporting Lissabon. Bei einem Testspiel der Leões gegen Manchester United brillierte Ronaldo so sehr auf den Flügeln, dass sich der Coach der Red Devils verpflichtet sah, diesen Mann unter Vertrag zu nehmen, um somit einen Nachfolger für den nach Madrid abgewanderten David Beckham zu formen. Der Transfer des Mannes mit der Nummer 7, welche bereits Größen wie Best, Cantona und eben jener Beckham vor ihm trugen, erwies sich als Volltreffer. Ronaldo sollte bald in einem Atemzug mit den zuvor erwähnten ManUnited-Legenden genannt werden. Real Madrid beäugte die Entwicklung des beidfüßigen Dribblers intensiv. Bereits zwei Jahre nach seinem Wechsel zu Manchester versuchten die Madrilenen Ronaldo abzuwerben. Doch sollte es ihnen erst 2009 gelingen - mit dem unglaublichen Rekordablösebetrag von 94 Millionen Euro.
Ronaldo füttert allerdings nicht nur die Inhalte der Sportmagazine. Vermehrt berichten Boulevardblätter über seine Frauengeschichten, seinen Reichtum, seiner Prollerei, seinem unehelichen Kind, gar über seinen alkoholkranken Vater, welcher an den Folgen der Sucht starb. Statt in der Sonne der Kanaren sollte er sich öfter im Flutlicht sonnen; statt egozentrisch mit dem Ferrari über die Straßen zu brausen, eher mit dem Teambus die Mautstationen passieren; statt mit übermodischen Outfits aufzufallen, sollte er lieber öfter den Dress der Madrilenen tragen. Es täte ihm gut und würde in größer und angesehner werden lassen, wie beispielsweise sein Pendant beim FC Barcelona, Lionel Messi, dem bescheidenen, aber nicht minder polarisierenden Kicker. Mit folgender Aussage jedoch trägt CR7 nicht zu einer Besserung seines Ansehens bei:

"Fans verspotten mich, weil ich gut aussehe, reich und ein großartiger Sportler bin."


Wohl wahr, wohl wahr.

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