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Samstag, 1. Oktober 2011

Wunderbare Landschaften und eine spannende Geschichte - das ist Zypern

Zypern - ein wunderbares Reiseziel. Gespickt mit reichlich Geschichte aus der Antike, aber auch der neueren Geschichte, famosen Landschaften, bestehend aus Küsten, Sandstränden, einem traumhaft klaren Meer und schönen Städten, bietet es dem Entdecker reichlich Programm.

Ein kurzer Überblick: Vielerlei Kulturen befanden sich auf der Mittelmeer-Insel. So siedelten hier ca. 1000 Jahre v. Ch. Menschen aus dem kleinasiatischen Raum. Kurz darauf entdeckten die Hellenen das Inselland für sich. Um ca. 58 n. Ch. waren Politiker wie Cicero und Cato dafür verantwortlich, dass Zypern eine Provinz des Römischen Imperiums wurde. Die Teilung Roms im Jahr 395 sorgte für einen steigenden Einfluss der griechischen Kultur - kein Wunder, es fiel an Byzanz. Es herrschten 300 Jahre Frieden, ehe die Araber ihre Einfälle begannen. Im Jahr 965 gelang es Kaiser Nikephoros Phokas II. Zypern aus dem arabischen Einfluss zu befreien. Die Kreuzzüge sorgten nach einer 200-jährigen Ruhephase dafür, dass es dem dem Heiligen Orden verkauft wurde. Verkaufspreis: 100.000 Golddinar. Die Insel wurde zum bedeutendsten Vorposten der christlichen Kreuzfahrer gegen die Moslems. Ebenso gewann der Seehandel in dieser Region an Bedeutung, auch dank Zypern. Erst 1573 fiel Zypern wieder in die Hände der Muslime, genauer gesagt der Osmanen. In Person von Mustafa Paşa belagerte das Osmanische Reich diesen Fleck Erde und reformierten wo es nur ging. Die Staatsreligion, das Christentum, wurde abgeschafft, Leibeigenschaft und Frondienste ebenso. Stattdessen erlangte das Reich eine Religionsfreiheit, die besonders der orthodoxen Ostkirche zu gute kam. Bis ins 19. Jahrhundert sollten die verschiedensten Bevölkerungsgruppen auf Zypern friedlich nebeneinander leben. Die Briten annektierten die Insel Ende des 19. Jahrhunderts in ihr Empire, um den "kranken Mann vom Bosporus" Hilfestellung gegenüber der aufstrebenden russischen Macht zu liefern. Die Gründung des Staates Griechenland verschärfte den Konflikt zwischen vornehmlich griechischen und türkischen Menschen. Der griechische Teil der Bevölkerung rief vermehrt nach enosis, Einheit. Die Briten lehnten dies ab und nahmen stattdessen die vollkommene Kontrolle des Landes an sich, da die Türkei an der Seite des Deutschen Reiches in den Ersten Weltkrieg eintrat. Es entstand eine Zweiteilung der Bevölkerung. Zwistigkeiten untereinander entstanden, auch wenn die Briten es schafften, durch den Zweiten Weltkrieg zwei Jahrzehnte später, eine Einheit der Teilautonomien der Insel zu schaffen, um gegen die Achsenmächte vorzugehen. Zypern als Flottenbasis und "Vorort" für die Kontrolle des neugegründeten Staates Israel war zu wichtig um es aufzugeben. Zwischen den Jahren 1955 und 1974 herrschte in Zypern ein millitärer Untergrundkampf, mit dem Höhepunkt der Ausrufung der unabhängigen Republik Zypern im Jahre 1960. Jedoch war die Ruhe nur von kurzer Zeit: Die neue Republik forderte den Anschluss an Griechenland, was die türkische Bevölkerung nicht akzeptieren wollte. Die Eskalation drohte. Die UNO reagierte schnell: Um einen ethnischen Konflikt vorzubeugen,sandte diese 6000 Mann in die Region. 1974, nach Putschen und Staatsstreichen, errichtete die Türkei, mit Berufung auf den Londoner Vertrag von 1960, ein türkisches Protektorat im oberen Drittel des Landes, zum Schutz der türkischen Bevölkerung. Die Griechen in diesen Gebieten flohen gen Süden. Ein Jahr später rief Rauf Denktaş, Führer der Türkisch-Zyprioten, den Türkischen Bundesstaat Nordzypern aus, der jedoch nur von der Türkei anerkannt wird. Seit 2004 ist die Republik Zypern nun Teil der Europäischen Union.
Der Norden jedoch bleibt autonom. Statt sich auf Kompromisse einzulassen, verschlossen sie die Grenzen, machten den Norden nicht frei zugänglich. Dies führte zu einer Teilung der Hauptstadt Nicosia. Sie ist damit die letzte geteilte Hauptstadt Europas. Mittlerweile ist es immerhin wieder möglich, vom griechischen in den türkischen Teil der Insel zu gelangen. Ob jemals Ruhe in diesen Konflikt einkehrt, ist nicht vorherzusagen



Türkischer Teil der Hauptstadt, in der Nähe einer Moschee.
Küstenroute, nahe Polis.

Wunderbarer Meerblick zwischen Limassol und Pafos.
Die letzte geteilte Hauptstadt Europas: Nicosia.
In diesem Sommer wurde uns die Gelegenheit geboten, dieses spannende Land kennenzulernen. Nach vielen Tagen voller Entdeckungen, waren wir nach dieser Reise um einige wertvolle Erfahrungen reicher.


Auch erschienen auf Reise-Know-How.de



1 Kommentar:

  1. Ergänzungen von mir für den Reiseführer "Zypern - der Süden" für Reise Know How:

    http://www.reise-know-how.de/zypern-der-sueden-p-3414.html?osCsid=21ff4f8b4524748c4dcb8287db9f19df

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