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Mittwoch, 12. Oktober 2011

Erinnerungen aus den 70er Jahren


Im Laufe dieser Woche wurden in Berlin mehrere Brandbomben gefunden und entschärft. Eine linksextreme Gruppe hat sich zu den Anschlägen bekannt. Sie fordert den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan sowie die Freilassung des US-Soldaten Manning, der wegen Weitergabe geheimer Dokumente an WikiLeaks in Gefangenschaft sitzt. Erinnerungen an die Rote Armee Fraktion werden wach. Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre verübte die Baader-Meinhof-Gruppe, ein Synonym für die Rote Armee Fraktion, einige Anschläge, um das Treiben der US-Forces in Vietnam zu beenden und den "faschistischen Staat" zu demaskieren. Jedoch kam es nur zu materiellen Schäden. Die sogenannte "Zweite Generation" der RAF, um Brigitte Mohnhaupt und Verena Becker, verübte tödliche Attentate auf führende Personen, unter ihnen Bundesgeneralanwalt Siegfried Buback und Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer. Einen Vergleich lässt die Berliner Morgenpost zu: Sie zitiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP), welche Parallelen zu den RAF-Terroristen zog. Ein Thor wer nicht weiß, dass die Berliner Morgenpost ein Blatt des Verlages Axel Springer ist. Genau jenem, der mit Hasstiraden und Hetzschriften eine Eskalation der damaligen Situation erst zustande kommen ließ. Von Terrorismus jedoch kann keine Rede sein. Es herrscht weder eine Struktur, noch gibt es ein ideologisches Ziel. Zudem ist im linken Milieu, im Gegensatz zum rechten, keine Zusammenkunft von politischen Gebildeten zu erkennen, welche auf eine Ausarbeitung einer Strategie deuten lässt.

Bisher wurden zum Glück keine Menschen verletzt oder gar getötet. Man sollte gezielt ermitteln und die Täter dingfest machen. Allerdings verfällt der Staat bereits jetzt, nach vierzehn gefundenen Brandsätzen, in Panik: Die Bundesgeneralanwaltschaft sowie das Bundeskriminalamt werden nun hinzugezogen. Im Grunde bewirkt das erstmal nur eines: Ein öffentliches Schüren von Hysterie.

Die Tagesthemen vom heutigen Mittwoch strahlten ein Interview mit Martin Jander, einem bedeutenden Historiker und Journalisten mit dem Fachgebiet RAF, aus. Er erklärt wunderbar, warum nicht von Terrorismus gesprochen werden kann.

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