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Dienstag, 4. Januar 2011

Bolzplatzlegenden: Adiós, Micho!


Mal Welt-, kurz darauf schon wieder Kreisklasse. Martin Demichelis hatte in seinen siebeneinhalb Jahren beim FC Bayern so einige Phasen. Brillierte er in der Saison 2007/2008, war gar der beste Abwehrspieler in der Bundesliga und einer der besten weltweit, stürzte er in den darauffolgenden Spielzeiten in ein Tief. Seine Übersicht im Spielaufbau, seine präzisen Grätschen und Tacklings wurden immer wieder von Unkonzentriertheit und fehlende Wachsamkeit in so manchen Situationen überschattet. 
Im Sommer 2003 wechselte Demichelis für fünf Millionen Euro, und kurzhaarig, von River Plate Buenos Aires als großes Talent und mit dem Spitznamen "Beckenbauer" versehen zu den Bayern nach München. Nach anfänglichen Schwierigkeiten landete er beinahe beim 1.FC Nürnberg, setzte sich aber im Mittelfeld des FCB, auf der Sechserposition unter Hitzfeld, durch. Eines seiner besten Spiele machte er hier, stellte Zinedine Zidane im CL-Match gegen Real Madrid kalt. Magath, Hitzfeld, Klinsmann und van Gaal sahen ihn allerdings eher in der Innenverteidigung. Eine richtige Entscheidung, entwickelte sich Micho auf dieser Position zu einer wahren Größe. Auch dank seiner Mithilfe gewann Bayern in der Zeit, in der der Argentinier Woche für Woche seine Schienbeine harten Zweikämpfen aussetzte, vier Deutsche Meisterschaften und Pokalsiege, nicht zu vergessen die Finalteilnahme am letztjährigen Champions League-Finale. 
Im Laufe der Zeit wurden nicht nur seine Haare länger: Auch die Liebe zum Verein wuchs, der 30-Jährige wurde zu einer Identifikationsfigur für die Fans. Neben Liebesbekenntnissen ("Ich werde immer ein Bayer sein") war es aber auch der Ehrgeiz und die Leidenschaft, die den Verteidiger besonders machten. So brach er nach der Nichtnominierung für die WM 2006 in Deutschland für Argentinien nicht zusammen, auch wenn er diese mit seinem "Lebensende" gleichsetzte, sondern ließ eine Leistungssteigerung folgen. Unter van Gaal jedoch kam es im Laufe der aktuellen Saison immer wieder zu Streitigkeiten, zudem verlor die Nummer 6 ihren Platz an Holger Badstuber.

In der Winterpause nun, wechselte Martin Demichelis für eine geschätzte Ablöse von drei Millionen Euro zum FC Malaga, wo aktuell sein Mentor Manuel Pellegrini trainiert. Die Ablöse spiegelt nicht annähernd den Wert wieder, den der Argentinier jahrelang für den FC Bayern darstellte. Adiós, Micho!

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