Snake Skin Shoes

Snake Skin Shoes

Dienstag, 28. Februar 2012

Eye of the Arjen

Ein Hauch von Konkurrenzkampf in Weltklasseformat im Münchner Kader - oder sagen wir zumindest auf einer Position: Thomas Müller und Arjen Robben liefern sich ein spannendes Duell um die Besetzung des Rechtsaußen im bajuwarischen Mittelfeld. Aufgrund guter Trainingsleistung, unermüdlichen Einsatzes und zweier Torvorlagen plus einer eigenen Bude vergangener Woche, hatte Thomas Müller die Nase vorn. Die Ergebnisse und die Spielart der letzten Begegnungen - mit Ausnahme der Partie gegen Basel - gaben Coach Jupp Heynckes recht. Arjen Robben, der holländische Extraklassespieler, der in seiner Karriere öfter auf einer Wartebank beim Arzt als auf der Ersatzbank im Stadion Platz nahm, der Kritik so an sich abprallen lässt, wie eine elegante Brustannahme, schmollte erst einmal. Ein fluchtartiges Stadionverlassen nach dem anderen. Medienvertreter wurden ignoriert. Dafür sprachen andere, beispielsweise Bernd Schuster, Ex-Trainer des Holländers bei Real Madrid, der die "Robben'sche Egoismus-Debatte" mit der Aussage bereicherte, dass Robben sich als "wichtigster Spieler in der Mannschaft" sehe. Die Koryphäe des Ballsports, Mario Basler, setzte noch einen drauf: "Robben muss auf die Bank!" und Olaf Thon, Ex-Müncher Anfang der 90er, betitelte unter anderem den Außenstürmer als "lustlose Primadonna".
Das einzig funktionierende Rezept in einem Konkurrenzkampf ist, mit Leistung (statt leeren Worten) auf sich aufmerksam zu machen. Das wird nach wie vor Robbens Aufgabe sein, sprich: Anbieten + Aufdrängen = Argumente. Balsam für seine geschundene Seele kommt ausgerechnet von seinem derzeitigen Kontrahenten auf rechts, von Thomas Müller. Die Egoismus-Vorwürfe seien falsch, zu Robbens Stärke gehöre nunmal das Dribbling - und dieses vollziehe man nunmal alleine. Toller Kerl, der Müller, gegen Basel selbst einmal in der Rolle des Bankdrückers. Eigentlich könnte er, zum Erhalt seines Stammplatzes und aufgrund der Vergangenheit, in die gleiche Kerbe schlagen, wie es derzeit die meisten "Fußballfachmänner" tun. "Schlagen" ist das richtige Wort, für einen Schlag revanchieren könnte er sich, denn hiermit kennt sich Robben aus. Schon einmal versuchte er mit Hilfe physischer Gewalt seinen Konkurrenten auf der rechten Seite zu eliminieren. Jedoch glücklos, wie man sehen kann.

Derzeit versucht Trainer Heynckes es mit beiden im offensiven Mittelfeld. Durch einen Kollektivangriff ist es ihnen gelungen, Toni Kroos aus der ersten Elf zu bugsieren. Zwei gegen Einen - ist das nicht unsportlich? Sei's drum, der Erfolg gegen Schalke am vergangenen Sonntag bringt erstmal etwas Ruhe. Robben sucht mittlerweile lieber krampfhaft das Abspiel als egoistisch abzuschließen. Hoffen wir, dass sich die Mannschaft im Rückspiel gegen Basel als Schlägertruppe ausweist und die Schweizer aus dem Wettbewerb tritt. Sonst ist es am Ende womoglich noch Jupp Heynckes, der von den Ringrichtern Uli H. und Karl-Heinz R. angezählt wird und K.O. geht.



Bilder: Screenshots/Youtube

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen