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Freitag, 3. Februar 2012

Bolzplatzlegenden: Wiedersehen macht Freude

Wir schreiben das Jahr 1997. Der FC Bayern, damals im defensiven Mittelfeld mit Hamann, Matthäus, Strunz und Nerlinger gut bestückt, verkündet den Transfer von Thorsten Fink. Kaum einer hätte ihm eine Rolle über die des Ergänzungsspielers hinaus zugetraut. Doch Fink biss sich durch, machte 150 Spiele für die Münchner und wurde zu einer wichtigen Figur auf und neben dem Platz.
Der gebürtige Dortmunder begann seine Fußballlaufbahn 1989 bei Wattenscheid 09. Fünf Jahre später wechselte er zum Karlsruher SC. Hier machte er mit guten und vorallem zuverlässigen Leistungen auf sich aufmerksam. Die Bayern, welche bisher astreine Erfahrungen mit Spielern vom nordbadischen Konkurrenten gemacht hatten - man denke nur an Kahn, Scholl und Kreutzer -, ließen sich nicht lange Bitten und überwiesen die damals geforderten fünf Millionen Mark für den gewünschten Mann. In seiner ersten Saison bei den Münchnern absolvierte er 33 von 34 Bundesligaspiele und reckte am Ende der Runde die Meisterschale in den bajuwarischen Himmel. Ein Titel unter vielen, denn im Laufe der Jahre sammelte Fink Trophäen wie Eichhörnchen Nüsse. Nach sechs Jahren im Profibereich wechselte der damals 36-Jährige zur Amateurmannschaft und fungierte dort als Routinier im Mittelfeld. Vermutlich würde der Fußballverrückte noch heute aktiv gegen den Ball treten, wenn ihn nicht ein Knorpelschaden zum Aufhören gezwungen hätte. Doch ganz vom runden Leder lassen konnte Thorsten Fink nicht. Er erwarb die Trainerlizenz, sammelte Erfahrungen an der Seitenlinie bei Red Bull Salzburg und dem FC Ingolstadt. 2009 dann der Wechsel zum FC Basel in die Schweiz, wo er drei nationale Titel gewann und sich für die Champions League qualifizierte. Als der Hamburger SV dringend einen Nachfolger für den geschassten Trainer Michael Oenning suchte, drängte sich die Verpflichtung Finks beinahe auf. Ein anderer, solch fußballverrückter, unverbrauchter Fußballlehrer mit Stil, Klasse und Konzept, war nicht auf dem Markt.
Am kommenden Samstag nun kommt es zu einem Wiedersehen mit seiner großen Liebe: Der Hamburger SV  empfängt den FC Bayern. In einem Interview äußerte er einst, dass er irgendwann unbedingt wieder nach München zurückwolle - und zwar nicht auf der Gästebank, sondern der des Rekordmeisters. Ein Wunsch, welcher, sollten seine Mannen nach Spielschluss um drei Punkte reicher sein, schneller in Erfüllung gehen könnte, als er dachte.

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